Alex Saul wird Deutscher Meister

Nach meinem Vizemeistertitel bei der Deutschen Meisterschaft 2017 in Köln, habe ich die Vergabe der Deutschen Meisterschaft immer im Blick, um mir nochmal die Chance zu geben, es besser zu machen. Damals Student und unabhängig ist eine Reise mit 2 Kindern und Familie durchaus anstrengender und erfordert Planung.

Bei der Vergabe der "Finals" nach Dresden stand fest, dass auch die DM im Triathlon dort ausgetragen wird. Die Strecken motivierten mich, denn nicht oft bekommt man die Möglichkeit in der Innenstadt und vor diesem besonderem Panorama der Elbflorenz zu laufen.

Auf dem Weg dorthin, galt es die erste Hürde zu schaffen und in Bestform an die Ziellinie zu kommen. Nach dem erfolgreichen Liga-Rennen im Schongau und dem Verbleib in der Bayernliga, besuchten wir leider einen Indoorspielplatz. Dort habe ich mir einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Auch der Sommer zeigte seine herbstliche Seite und so hieß es, in der Woche zuvor das Training schnell zurückzufahren und dem Körper Ruhe zu geben.

Samstag folgte die übliche Vorbelastung. Der kurze Lauf an der Elbe fühlte sich sehr gut an - tapern hat perfekt funktioniert. Ich war überrascht und stolz, es zu meinem Hauptrennen in guter Verfassung geschafft zu haben. Nach der Abholung der Startunterlagen haben wir noch viele Sportarten verfolgt, die ebenfalls ihre Deutschen Meister im Rahmen der Finals gesucht haben.

In bester Form stand ich nun um 06:30 beim Check-In der Wechselzone. Beim Prüfen meiner Ausrüstung fiel dann der Kampfrichterin auf, dass mein Helm aus zwei Styropor-Elementen zusammengesetzt ist. Die Klebekante identifizierte sie als Riss und entzog mir das Startrecht. Oh man, immer wieder eine neue Hürde: wie sollte ich nun einen zweiten Helm besorgen? Durch Zufall fand ich einen Bekannten, der ursprünglich aus Dresden stammt und mir Zusprach und anfing seine Freunde aus dem Bett zu klingeln. Aber an diesem Tage sollte das Glück mit mir sein, denn kurze Zeit später erschien ein weiterer Teilnehmer mit exakt gleichem Helm und folglich gleicher Styroporform, sodass die Wettkampfrichterin überzeugt war, dass alles seine Richtigkeit hat und sicher ist. Ich durfte einchecken. Jetzt war ich wieder in meinem Rhythmus: einchecken, warmlaufen, letztes Gel und rein in den Neoprenanzug, da der Alberthafen nur ca. 20 Grad warm war.

Das Schwimmen lief fast wie gewohnt sehr gut. Ich fand mich nach 200 m direkt am Ende der ersten Gruppe wieder und konnte als 2. meiner AK auf das Rad wechseln. Hier entschied ich mich bewusst für das Rennrad, da wir 2,5 Runden (20 km) mit vielen Antritten und Wenden fahren musste. An sich eine richtige Entscheidung, aber es war doch teils sehr windig, dass für ein Zeitfahrrad sprach, womit auch ca. 90% der Teilnehmer gestartet waren. Trotzdem schaffte ich es nun von den 25 Startern in meiner AK auf den Führungsrang zu fahren. Beim Wechsel auf das Laufen - meiner Schwächsten Disziplin, an der ich stark gearbeitet habe - wusste ich, dass ich nun alles daran setzten musste, diese Platzierung für mein Ziel zu verteidigen. Jetzt entschied es sich zwischen Alles oder Nichts. Einen Vizemeistertitel habe ich bereits geschafft. So flog ich an der Elbe mit Rückenwind Richtung Innenstadt und mit Gänsehaut vor diesem Panorama rennen zu dürfen: es standen noch 4 km auf Kopfsteinpflaster in der Innenstadt vor mir. Auf dieser kurzen Distanz fällt es mittlerweile schwer ans Maximum zu gehen, weil ich bereits viele Wettkämpfe auf den längeren Distanzen absolviere. Mit einer Zeit von 18:33 auf den 5 km wurde ich zwar nur 5. Schnellster, zeigte mir aber das hohe Niveau bei einer DM. Wasser nutzte ich nur zum Kühlen, um den Rhythmus nicht zu verlieren.

Dann durfte ich noch einmal runter zur Elbe, links abbiegen und in den Zielkanal einlaufen. Ich hatte keine Information vom Streckenrand bekommen, wusste aber, dass ich nicht überholt wurde. Dann kamen die schönsten Worte des Tages.

"Neuer deutscher Meister in der AK35 - hier ist Alexander" von Hartwig Thöne. Die Emotionen mussten raus und ein lauter Freudenschrei hallte durch das aufgebaute Stadion zwischen Hofkirche und Semper Oper.

Nach meinem Bayrischen Meistertitel in Landshut, folgt der Deutsche Meistertitel - Ich habe mein Ziel erreicht.

Nach kurzer Erholung haben wir direkt im Anschluss das Rennen der 1. Bundesliga verfolgt und die Siegerehrung besucht. Abends bestaunten wir das Trampolinspringen, das meine Kinder am beeindruckendsten fanden. Damit wurde ein sehr schönes und erfolgreiches Wochenende abgeschlossen.

Für nächstes Jahr habe ich bereits neue und andere Ziele, die ich mit nun neuem Eifer verfolgen kann. Ich werde nicht bei der DM starten, aber trotzdem die Finals, die dann in Hannover (einer alten Wahlheimat von mir) stattfinden, verfolgen.

1. 1461 Alexander Saul GER TSV Gaimersheim 0:10:25 | 2. 01:50 0:28:04 | 1. 01:21 0:18:33 | 5. 1:00:11

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