Tour de France des Jeunes Vététistes 2025
Die „Tour de France des Jeunes Vététistes 2025“ (TFJV), ein internationaler Mountainbikewettkampf für Teams in Frankreich, fand dieses Jahr in Bagnères-de-Bigorre in den französischen Pyrenäen statt. Deutsche Nachwuchssportler werden hierfür speziell nominiert und dürfen dann im Nationaltrikot in Frankreich um Siege und Platzierungen kämpfen.
Für Tom Engel, den U13 Fahrer des TSV Gaimersheim, bedeutete dies einen mehrstufigen Auswahlprozess. Durch sehr gute Leistungen in der Bayernliga zu Saisonbeginn wurde er vom Bayrischen Radsportverband zum Sichtungstag von German Cycling geschickt. Dieser fand im Mai im hessischen Gedern statt, wo zunächst ein Rennen im Rahmen der MTB Bundesnachwuchssichtung ausgetragen wurde, in dem Tom von weiter hinten startend einen starken 2. Platz erreichte. Am Sichtungstag selber wurden v.a. viele technische Hindernisse und knifflige Passagen bewertet, die die 50 eingeladenen Fahrer der U13 bewältigen mussten. Hier konnte sich Tom als zweitbester Deutscher (!) als einer von 6 nominierten Fahrern durchsetzen und auf eine unvergessliche Woche mit dem German Cycling Talentteam freuen.
Ende Juli ging es dann vollgepackt mit Ausrüstung, Werkzeug und Ersatzmaterial ca. 1500km in die Pyrenäen. Nach 2 Tagen mit dem Talentteam, in denen man sich besser kennenlernte, erste gemeinsame Trainings absolvierte und letztlich das Nationaltrikot bekam, ging es am Montag los mit einer Eröffnungsfeier. Das Team hatte bereits vorab eine Choreografie als Beitrag zur Eröffnungsfeier einstudiert und durfte diese nach einem großen Umzug durch die Stadt auch präsentieren.
Am Dienstag fand das Staffelrennen statt, bei dem aus der U13-Mannschaft 4 Jungen und 1 Mädchen jeweils starten durften, sowie entsprechende Teilnehmer aus den Klassen U15 und U17. Tom wurde als zweiter Starter auf Platz 6 liegend auf die Runde geschickt und konnte in einen wahnsinnig packenden Rennen das deutsche Team bis auf Platz 2 vorfahren. Die Stimmung am Streckenrand war dabei unfassbar laut und überwältigend. Das Team lag zwischenzeitlich sogar auf Platz 1, kam letztlich aber als wirklich guter 2. ins Ziel.
Weiter ging es tags darauf mit einem Trial-Wettbewerb am Fuße des Tourmalet. Jeder Fahrer startete solo in 4 Sektionen, die vorher aber nur für wenige Minuten zu Fuß besichtigt werden durften. Wie Tom erwischten alle U13 Fahrer leider keinen guten Start in der ersten Sektion. Glücklicherweise konnte sich Tom aber im weiteren Verlauf steigern und zumindest noch 2 Sektionen fehlerfrei absolvieren. Er landete damit im vorderen Mittelfeld der über 80 Starter und war zweitbester Deutscher.
Am Donnerstag, dem dritten Wettkampftag in Folge, stand das Einzelrennen in der Disziplin Olympisches CrossCountry an - für Tom das Highlight der Woche. Aus der dritten Startreihe ging es bei dem riesigen Starterfeld und dem erstklassig besetzten Rennen auf die anspruchsvolle Runde, die dreimal gefahren werden musste. Bereits am Ende der ersten Runde lag Tom auf Platz drei und schob sich im Verlauf der zweiten Runde auf Platz zwei vor. Durch einen kleinen Fahrfehler in der dritten Runde konnte ein belgischer Fahrer wieder aufschließen. Dieser attackierte am letzten Anstieg, sodass es am Ende zu einem fast schon dramatischen Zielsprint kam. Tom belegte letztlich den überragenden 3. Platz!
Mit diesem Erfolg in der Tasche ging es am Freitag in den letzten Wettkampf, ein Enduro-Rennen mit CrossCountry Bikes. Die Mannschaft fuhr morgens geschlossen die 400 Höhenmeter als Warm-Up zum Start, wo sie sich dann die komplette Schutzausrüstung anzogen. Wohlwissend, dass dies nicht seine Stärke ist, fuhr Tom einen sicheren Lauf ohne Sturz und landete am Ende wieder im vorderen Mittelfeld.
Eine erfolgreiche Woche neigte sich dem Ende.
Das deutsche Talentteam U13 hat insgesamt mit starken Fahrern und Fahrerinnen den 3. Platz in der Gesamtwertung erreicht. Ebenfalls gewertet wurde die Gesamtteamleistung U13-U17 über alle Wettbewerbe, in der das deutsche Team ebenfalls den 3. Platz belegte.
Mit diesen unvergesslichen Eindrücken und unheimlich vielen neuen und prägenden Erfahrungen ging diese Woche zu Ende. Es haben sich neue Freundschaften gebildet und durch das besondere Format wurde wieder einmal deutlich, dass der Individualsport Mountainbike nur im Team wirklich Spaß macht und die Fahrer zu Höchstleistungen pusht.