L’Étape du Tour de France 2025

RTG war auch bei der Tour in Frankreich dabei!

| Albertville/La Plagne (FRA), am 31. Juli 2025, von Brunni |
Am Sonntag, den 20. Juli 2025 fand L’Étape du Tour de France Nr. 33 statt. Start war im Olympiaort Albertville, Ziel im Schiort La Plagne. Bei L’Étape können sich Amateure und Jedermänner einen Tag wie die Profis fühlen und dürfen auf komplett gesperrten Straßen eine Originaletappe der Tour de France fahren.

Die Radsportabteilung des TSV Gaimersheim war unter 16000!!! Startern das zweite Mal durch Thomas Brunnegger vertreten. Auf dem Plan standen 5 Berge, darunter 2 der höchsten Kategorie (HC), 131 Kilometer mit 4500 Höhenmeter und einem 20 Kilometer langen Schlussanstieg mit dem Ziel in 2050m Seehöhe. Brunni konnte das Rennen erfolgreich nach 6Std 24min auf Platz 86 in der Klasse bzw. Gesamtplatz 1630 beenden. Es siegte der Franzose Victor Vidal vor dem zweifachen Ötztaler Sieger Jack Burke (CAN), bei den Frauen gewann die Deutsche Stefanie Meder.

L’Étape du Tour de France
Es war Ausgabe Nr. 33 der L’Étape (Die Etappe). Der Organisator der Tour de France ASO veranstaltet seit 1992 ein Rennen für Amateure und Jedermänner auf einer  Originaletappe der Tour de France der Männer. 2025 gibt es erstmals auch eine L’Étape auf der Strecke der Tour de France Femme (Frauen) am Samstag, den 2. August von Champery auf den Col de la Madeleine. RTG war schon 2022 bei der L’Étape von Briancon-Alpe d’Huez durch Thomas Brunnegger vertreten. Die Bergriesen Col du Galibier, Col de al Croix de Fer und der Mythos Alpe d’Huez waren zu bezwingen.
Im Oktober 2024 wurde bekanntgegeben, dass L’Étape am 20. Juli 2025 auf der Tour-Etappe 19 (25. Juli 2025) von Albertville nach La Plagne ausgetragen wird. Für die Profis wird es die letzte Bergetappe vor dem Ziel in Paris sein. Das Event war innerhalb von 3 Stunden ausgebucht.

Albertville
Der Startort Albertville in den Savoyen war schon oft Start- bzw. Zielort der Tour de France. Jan Ullrich gewann hier die Tour-Etappe im Jahre 1988 vor Marco Pantani am Tag nach der denkwürdigen Galibier-Etappe nach Le 2 Alpes, wo Ullrich Gelb an Pantani verlor.
1992 fanden hier die Olympischen Winterspiele statt. Es waren besondere Spiele, denn es waren die ersten nach der Deutschen Wiedervereinigung und so belegte Deutschland mit 10x Gold Platz 1 in der Medaillenwertung. Österreich gewann mit Patrick Ortlieb Gold in der Herren-Abfahrt. Die Wettkämpfe fanden in den umliegenden Orten statt: Courchevel (Schispringen), Col de Saisies (Langlauf), Val d’Isere (Schi-Alpin), La Plagne (Rodeln, Bob) und Tignes. Die übernächsten Olympischen Winterspiele finden 2030 in Courchevel statt, wo zuletzt 2023 die Alpine Ski-Weltmeisterschaft gemeinsam mit Meribel ausgetragen wurde.

La Plagne
Auch der Zielort der Etappe war schon vielfach Schauplatz von Tour de France Etappen. Zwei Mal gewann der unvergessene Franzose Laurent Fignon im Wintersportort auf 2000m Seehöhe. Gemeinsam mit Les Arc gibt’s hier das Schigebiet Paradiski. Und der Bayer Hackl Schorsch gewann hier 1992 Olympiagold vorm Tiroler Markus Prock im Rodeln.

Die Berge
Folgende Pässe stehen auf dem Streckenplan:
Name Seehöhe, Renn-km Länge / Steigung
Berg 1: CÔTE D’HÉRY-SUR-UGINE 1,004m - km 22.8 11.3km at 5.1%
Berg 2: COL DES SAISIES 1,650m - km 39.8 13.7km at 6.4%
Berg 3: COL DU PRÉ 1,748m - km 70.3 12.6km at 7.7%
Berg 4: COMET DE ROSELAND 1,968m - km 82.8 5.9km at 6.3%
Berg 5: COL DE LA PLAGNE 2,052m - km 130.5 20.2km at 6.6%

Berg 3 und 5 sind Berge der höchsten Kategorie (HC), das Ziel ist eine Bergankunft am Berg 5 in La Plagne.

Das Rennen: von Brunni
„Um 07:00h (bzw. 7:07h für meinen Block 1) erfolgt der Start in Albertville, es stehen unglaubliche 16.000 Rennfahrer verteilt auf 17 Startblöcke am Start. Ich bin froh nach dem ganzen Aufwand endlich am Start zu stehen. Die komplette Orga mit dem Startplatz, dem Medizinischen Attest, Hotel-Buchung, Bikepark am Start und Shuttle zum Start ist geschafft. Jetzt brauch ich nur mehr radfahren.
Auf einer komplett gesperrten, vierspurigen Autostraße geht’s flach und schnell zum ersten Berg. Ugine ist fürs Aufwärmen genau richtig, relativ flach und rund 11 Kilometer lang. Nach einer kurzen Abfahrt folgt schon der zweite: Col des Saisies. Der ist bekannt, auch net so steil, aber fast 14 Kilometer lang. Die Aussicht ist atemberaubend. An der Bergwertung auf 1650m gibt’s den ersten Pitstop um die Flaschen aufzufüllen. Nach einer technisch anspruchsvollen Abfahrt folgt Richtung Beaufort ein kurzes Flachstück (hier sollten die Profis am Freitag auf die Originalstrecke einbiegen).
Es startet der dritte und steilste Berg des Tages: der Col du Pre. 13 Kilometer lang mit zweistellige Steigungsprozente über weite Teile des Anstiegs und daher Kategorie HC. An einem Fotopoint von sportograf treffe ich ein bekanntes Gesicht, es ist Andreas Kublik, Redakteur vom Radsportmagazin TOUR. Trotz der Anstrengung schaffen wir ein Lächeln für ein gemeinsames Foto. Nach dem geschafften Aufstieg beginnt in 1748m eine kurze Abfahrt mit wunderbarer Aussicht auf den Stausee Barrage de Roseland (Stausee). Dieser Teil der Strecke ist wohl der schönste Abschnitt des ganzen Rennens.
Der folgende Anstieg zum Cormet de Roseland ist mit 6 Kilometer kurz. An der Bergwertung bei Kilometer 83 gibt’s den nächsten Stop und Verpflegung fürs Finale. Die Abfahrt nach Bourg Saint Maurice ist teilweise sehr schnell und technisch anspruchsvoll. Auf der komplett gesperrten Straße macht das richtig Spaß. Im Tal gibt’s viele Möglichkeiten um bergauf zu fahren: nach Les Arc, nach La Rousiere und zum berühmten Col de L’Iseran. Wir fahren rechts Richtung Aime-La Plagne.
Hier beginnt nach 111 Kilometer und gut 5 Stunden Fahrzeit das Finale des Tages: Der Schlussanstieg nach La Plagne. 20 Kilometer bergauf, 1400 Höhenmeter, 7% Durchschnittsteigung, 21 nummerierte Kehren (genau wie in Alpe d’Huez). Schaut im ersten Moment nicht so schwer aus, aber… Mit dem Auto bin ich den Berg schon gefahren. Viele, viele Zuschauer, vor allem viele Kinder stehen am Straßenrand und feuern ALLE Fahrer frenetisch an. Das ist tatsächlich echte Tour de France Stimmung, ich bin überwältigt. Ich bin schon a bissal müde, aber es geht trotzdem relativ gut, versuche mein Tempo zu fahren. Spruchplakate des Veranstalters am Straßenrand schaffen es die Motivation hoch zu halten („Denk dran: Jeder Meter ist ein Sieg…“ / „Schmerz vergeht, Stolz bleibt …“). Das Wetter ist traumhaft schön, mit 35 Grad a bissal warm und so fülle ich bei der 10-Kilometer-Marke nochmal schnell eine Flasche. Kilometer um Kilometer, Kehre um Kehre kämpfe ich mich hoch. An der Olympischen Bobbahn gibt’s ein willkommenes kurzes Flachstück. Die Hotels von La Plagne sind bereits zu sehen. In Plagne 1800 an Kehre 1 fahr ich an meinem Quartier vorbei. An der Ortseinfahrt La Plagne Centre ist das 2 Kilometer Schild, links und rechts stehen jetzt Absperrgitter. Ab der Flamme Rouge (dem roten Teufelslappen 1 Kilometer vor Ziel) ist es dann einfach sehr schön die Stimmung und das ganze Ambiente zu genießen.
Nach offiziellen 6Std 24min (Fahrzeit 6h 19 min) bin ich müde, aber glücklich im Ziel in 2050m Seehöhe. Das ergibt Platz 86 in der Klasse bzw. Gesamtplatz 1630.
Der Sieger Victor Vidal aus Frankreich ist gut 2 Stunden schneller. Im Ziel gibt’s für alle eine sehr schöne goldene Finisher-Medaille, ein Foto mit dem Tourteufel Didi Senft und eine Pastaparty. Meine L’Etape Tasche mit Bekleidung vorm Start erhalte ich im Zielbereich in Sekundenschnelle. Bin begeistert von der Organisation. Einfach perfekt vom Anfang bis zum Ende.“

Ergebnisse
Männer Podium
1 Victor Vidal (FRA) / 4h25'49''
2 Jack Burke (CAN) / 4h25'57''
3 Arthur Blanc (FRA) / 4h27'06''

Frauen Podium
1 Stephanie Meder (GER) / 05h14'02''
2 Aurore Pauchet (FRA) / 05h17'48''
3 Selina Burch (FRA) / 5h24'14''


Links
Veranstalter
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Ergebnisse  Résultats L‘Étape du Tour de France 2025
Fotos  Sportograf 2025 | Photography for the Love of Sport


Tour de France 2025
Die Tour de France Etappe 19 am Freitag, den 25. Juli 2025 sollte analog der L’Etape sein, geplant als letzte und entscheidende Bergetappe mit Bergankunft. In La Plagne gab es vor Jahren (1987) ein epische Bergankunft bei der der spätere Gesamtsieger Stephen Roche (IRL) im Ziel mit Sauerstoff versorgt werden musste.
Doch Donnerstagabend wurde bekanntgegeben, dass Etappe 19 aufgrund Ausbruch einer Rinderseuche am Col de Saisies (Berg 2) auf 95km verkürzt wird, die ersten 2 Berge entfallen, Start und Ziel bleiben unverändert, kurz vor Berg 3-Col du Pre fahren die Profis auf die Originalstrecke. Dh die Etappe ist kurz und heftig, solche waren in der Vergangenheit oft sehr spannend.
Die Etappe versprach ein interessantes Rennen nachdem auf Etappe 18, der Königsetappe mit mehr als 5500 Höhenmetern nach Courchevel/Col de la Loze Tadej Pogacar (SLO) das Gelbe Trikot vor Jonas Vingegaard (DEN) beim Sieg von Ben O’Connor (AUS) klar behauptete, aber der Deutsche Florian Lipowitz vom Team Red Bull – BORA – hansgrohe konnte seinen dritten Platz und das Maillot Blanc (das Weiße Trikot für den Besten Jungprofi) mit nur 22 Sekunden Vorsprung auf Oskar Onley (SCO) verteidigen. Der Österreicher Felix Gall war auf Gesamt-Platz 6.
Die Etappe ist am Ende schnell und hart, zudem gibt es am Schlussanstieg nach La Plagne Regen. Thyman Arensman (NED) vom Team Ineos Grenadiers gewinnt mit einem Pinarello solo. Im Sprint um Platz 2 setzt sich Vingegaard gegen Pogacar und Lipowitz durch. Lipo ist 41 Sekunden vor Oscar Onley (SCO) und festigt damit Platz 3 in der Gesamtwertung. Felix Gall fahrt auf Platz 6 und springt auf Gesamtrang 5, weil Lipos Red Bull Teamkollege Primoz Roglic (SLO) 10 Minuten verliert.
Die Tour 2025 geht in Paris am 27. Juli mit einem sehr erfreulichen Ergebniss zu Ende: Pogacar gewinnt vor Vingegaard und Lipowitz! Lipo gewinnt zusätzlich das Weiße Trikot (das erste für Deutschland seit Jan Ullrich 1998), es ist zudem das erste Stockerl für Deutschland seit Andreas Klöden 2006 und das erste Tour-Podium für das Team Red Bull – BORA - hansgrohe. Auch der fünfte Platz von Felix Gall ist sensationell. Damit verbessert er seinen Platz 8 von 2023 und stellt Platz 5 des Steirers Peter Luttenberger aus dem Jahre 1996 ein. 2004 holte der Tiroler Georg Totschnig Platz 7 für das Team Gerolsteiner.
Wir können hoffen, dass diese großartigen Erfolge in Deutschland und Österreich einen Radsportboom auslösen, wie es vor Jahren Jan Ullrich mit seinem Toursieg 1997 geschafft hat.

VeranstalteOffizielle Webseite - Tour de France 2025
Ergebnisse Klassements - Tour de France 2025 - Etappe 21


Fazit
Zusammenfassend muss man sagen, dass die Dimension dieser Veranstaltungen (L’Etape und Tour) in jeder Hinsicht alle Grenzen sprengen. Vive le Tour! Vive le France!

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