Kitzbüheler Radmarathon 2025

RTG bezwingt den steilsten Radberg Österreichs!

| Kitzbühel (AUT), am 10. September 2025, von Brunni |
Am Sonntag, den 7. September 2025 fand die fünfte Auflage des Kitzbüheler Radmarathons in der Tiroler Schihauptstadt statt. Es wurden 2 Strecken angeboten: 216km mit 4600 Höhenmeter und 209km mit 3800 Höhenmeter. 4 Radsportler vom TSV Gaimersheim konnten das Rennen erfolgreich beenden: Patrick Gawlik, Alexander Häckl und Michael Schramm auf der Langen, sowie Thomas Brunnegger auf der Kurzen. Für RTG war der Kitzbüheler nach dem Ötztaler in Sölden der zweite erfolgreiche Radmarathon in Tirol innerhalb einer Woche.

Kitzbühel
Der Kitzbüheler Radmarathon (KRM) wurde 2025 das fünfte Mal ausgetragen und war mit 1500 Starter erstmals ausverkauft. Der KRM hat sich innerhalb schon innerhalb kurzer Zeit zu einem Highlight in der Radmarathon-Szene entwickelt. Start des Rennens ist im Tiroler Nobelschiort Kitzbühel. Weltberühmt für die Schi-Weltcup Abfahrt auf der Streif und den Slalom am Ganslernhang. Neben den sehr schweren Rennen ist „Kitz“ auch bekannt für die hohe Promidichte auf den Tribünen: Arnold Schwarzenegger, Andreas Gabalier und viele weitere VIPs sind gern gesehene Gäste. 2025 war auch Radprofi Primoz Roglic (SLO) für die Sponsoren seines Teams Red Bull – BORA – hansgrohe in Kitzbühel.
Beim Radmarathon waren Andy Schleck (Tour de France Sieger), Christoph Strasser (Extrem-Radsportler) als Promis und Teilnehmer am Start.

Der Radmarathon
Es waren 2 Strecken ausgeschrieben:
“Classic”        216km/4600 Höhenmeter
“Kitz“            209km/3800 Höhenmeter

Für beide Strecken ist der Start in der Kitzbüheler Innenstadt mit den Bergen Pass Thurn, Gerlospass, Kerschbaumer Sattel, Pinegg, sowie dem Brandenberg. Das Ziel der Kurzen ist in Kitzbühel, die Lange endet mit einer Bergankunft am Kitzbüheler Horn. Neu war dieses Jahr, dass man während des Rennens das Ziel auswählen konnte.

Das Kitzbüheler Horn
Der gefürchtete Schlussanstieg zum Kitzbüheler Horn in 1650m Seehöhe am Alpenhaus hat es in sich: Auf 7 Kilometer sind 850 Höhenmeter mit einer Durchschnittssteigung von 12% (Maximal 24%) zu überwinden. Das Horn war in den letzten Jahren vielfach Etappenziel der Österreich-Radrundfahrt bzw. Tour of Austria der Profis mit bekannten Siegern wie Tour de France Sieger Cadel Evans (AUS), Georg Totschnig (AUT) oder Hans Peter Obwaller (AUT). Alljährlich gibt‘s im Juli das Kitzbüheler Horn Radrennen, ein Bergzeitfahren für Amateure und Jedermänner zum Alpenhaus. RTG war schon oft am Start, dieses Jahr kletterte Eva Schien vom TSV Gaimersheim auf Platz 2.
Man muss sich die Schwierigkeit dieses Radmarathons mal vorstellen: Nach über 200 Kilometern mit gut 4000 Höhenmetern in den Beinen ist nach rund 7 Stunden Fahrzeit der steilste Radberg Österreichs zu erklimmen: das Kitzbüheler Horn mit Steigungswerten im zweistelligen Bereich, die Geschwindigkeit aber einstellig. Man kann dafür gut eine Stunde Fahrzeit annehmen und hoffen, dass man nicht schieben muss.

Das Rennen

Wir waren auf die Startblöcke 1, 2, 3 und 4 verteilt. Zu unserer großen Freude war das Wetter am Sonntag mit Sonne und angenehmen Temperaturen wie schon 2024 traumhaft schön.
Auf der Langen war Patrick war mit 7h 21min unser Schnellster auf Platz 43, und damit 12 Minuten schneller als wie bei seiner ersten Teilnahme in 2024. Alex kam direkt mit dem Schwung vom Ötzi nach Kitzbühel, fuhr 1 Stunde schneller als wie 2024 und finishte in 8Std 5min auf Platz 60 in der Klasse. Auch Michael kam mit Chiara aus Sölden und erreichte das Horn bei seiner Premiere nach 8Std 14min.
Brunni fuhr wie schon 2024 die Kurze, verbesserte seine Zeit ebenfalls und belegte am Ende mit 6Std 58min Gesamtplatz 42 und Platz 5 in der Klasse. Leider gab es keine Siegerehrung für die kurze Strecke. Das war a bissal enttäuschend. Insgesamt waren rund 1500 Rennfahrer am Start, dh. es ist noch a bissal familärer und entspannter als wie beim Ötzi.

Die Sieger
Jack Burke (CAN)
 und Janine Meyer aus Köln konnten ihre Siege auf der langen Strecke aus dem Vorjahr wiederholen und haben mit 6h 13min bzw. 6h 43min ihre eigenen Streckenrekorde verbessert. Wie schon beim Ötzi vor einer Woche fuhr der Tiroler Jonas Holzknecht auf Platz 2. Auf Platz 3 der Lokalmatador Patrick Hagenaars.
Auf der Kurzen gewann der Italiener Stefano Cecchini und bei den Frauen die Deutsche Christina Hildenstab.

RTG-Stimmen nach dem Rennen

Patrick: Ich muss aufs Horn zu meinen Mädels
„Auch in diesem Jahr ging es wieder mit der Familie nach Kitzbühel zum Radmarathon. Das Rennen kannte ich schon aus dem letzten Jahr und die Motivation im Startblock 1 war groß. Den ersten Pass kam ich noch in der Spitzengruppe hoch. Am Gerlospass musste ich mich etwas bremsen. Das Rennen lief gut und ich befand mich durchgehend in einer starken 10er-Gruppe. In Richtung Kitzbüheler Horn wurde das Tempo etwas gedrosselt und jeder verpflegte sich. Alles lief gut bis zur Einfahrt ins Horn. Bereits auf dem ersten Kilometer meldete sich ein leicht krampfender Oberschenkel. Auch die Freude, dass Eva am Streckenrand uns anfeuerte, konnte meine Beine leider nicht mehr verbessern. So wurde das Kitzbüheler Horn zur reinen Plagerei. Dennoch war es wieder ein super Erlebnis, von meinen Mädls oben im Ziel empfangen zu werden. Trotz der Schinderei am Schlussanstieg war meine Zeit deutlich besser als im letzten Jahr. Somit war es auch in diesem Jahr ein Super-Rennen und hat Spaß gemacht.“


Alexander: Erst der Ötzi und dann Kitz
„Schon beim Zusammenpacken zuhause, denke ich mir, warum mach ich das überhaupt. Zuhause ist es doch auch so schön!Immer der Stress, die Belastung und das frühe Aufstehen, wenn der Start um 6:30 Uhr ist, sollte man schon ab 5 Uhr Richtung Startblock rollen.
Der Gedanke „Warum“ wächst dann immer mehr, bis er im Startblock extrem groß ist (ich bin leider immer sehr angespannt). Im Marathon dann; sowas mach ich sicher nie wieder!!!
Zieleinlauf, alles zusammenpacken, Heimreise; Da kommt ein leiser Gedanke, bereits im Auto, irgendwie war das schon bisschen lässig und Spaß hat´s ja doch gemacht.
Der nächste Tag; nächstes Jahr mach ich das so und so an diesem und jenen Anstieg.
Ist das vielleicht ein kleines Anzeichen von Sucht?
Wann dann die Bilder vom @Sportfotograf zum Download bereitstehen und man sich selber sieht 😊 auf fast jedem Bild ein breites Grinsen zeigt, dann ist alles klar. Man macht das alles einfach weil es trotz der riesigen Anstrengung sehr viel Spaß bereitet und weil man immer wieder die Gelegenheit bekommt ein bisschen über sich hinauszuwachsen.“



Michael: Mit Familie in Sölden und Kitzbühel
„Der Kitzbühler Radmarathon war für mich erst nur eine Notlösung, da ich dieses Jahr meiner Frau Chiara den Vortritt beim Ötzi gelassen habe.
Ende August fuhren wir dann mit einer guten Form nach Sölden wo ich rund um den Ötzi noch mal ordentlich Höhenmeter und Motivation für den KRM gesammelt habe.
Der Tag X:
Leider musste ich aus dem 4. Startblock 7,5 Minuten nach der ersten Gruppe starten. Unser Feld rollte zügig den Pass Thurn hinauf, die 500 HM waren in der Gruppe kaum zu spüren. Am Pass hatte ich dann schon einige hundert Starter aus den ersten Gruppen überholt. Am Gerlospass blieb ich strikt im Zielbereich und konnte dabei weiter Plätze gut machen. Nach einer schnellen Durchfahrt des Zillertals kam der Kerschbaumer Sattel an dem ich etwas mehr Druck aufs Pedal gab und so weiter Plätze gut machte. Die letzten Hügel um Brixlegg wurden weiterhin mit gutem Gefühl überwunden. Nach 150 Kilometer wurde es etwas zäh und der Flow ging auf Grund des zunehmenden nervigen PKW-Verkehrs auf der Rennstrecke in beide Fahrtrichtungen verloren. Eine vernünftige Gruppe hat sich auf den 50 km nicht mehr gebildet. Zeitweise mussten wir wegen der Verkehrslage in einer sehr langen Einerreihe auf der stark befahren Bundesstraße fahren. Endlich in Oberndorf an der Verpflegung angekommen gab es von Alex Familie noch eine Highcarb Flasche angereicht und es ging relativ gut gelaunt in den Anstieg zum Kitzbüheler Horn. Was für ein Brett nach 200 Kilometer so ein Anstieg! Auf Grund der defensiven Rennstrategie konnte ich noch mal alles abfeuern was ich hatte und so noch 50 Plätze gut machen. Nach dem letzten Steilstück stellte sich ein Glücksgefühl ein und ich flog die letzten flachen kehren ins Ziel wo mich meine Familie in Empfang nahm.
Am Ende bin ich hoch zufrieden mit dem Ergebnis und meiner Peacing und fuelling Strategie. Die 80% FTP am letzten Anstieg nach 7,5 Stunden Rennen sprechen für sich. Ein tolles Finale ist das am Horn auf jeden Fall.“

Brunni: Aber bitte ohne Horn
„Kitzbühel ist immer wieder ein Highlight, ich komme sehr gerne wieder. Der KRM war  wieder eine hervorragend organisierte Veranstaltung mit einer sehr schweren Strecke und steilen Bergen. Das Horn kenn ich eh, war schon paar mal oben, aber heute wäre das nix für mich gewesen. Hab einen Riesenrespekt vor allen, die heute da hochgefahren sind. Freu mich jetzt schon auf die Schirennen auf der Streif und am Ganslernhang im Olympiawinter 2026.“


Links

Veranstalter                https://www.kitzbueheler-radmarathon.at/
Ergebnisse                  race_result
Foto                            Sportograf 2025 | Photography for the Love of Sport // RTG

Fazit
Herzliche Gratulation an unser Team und an alle Finisher! Es war eine sehr schöne Veranstaltung mit entspannter Atmosphäre in einer traumhaft schönen Gegend. Dazu ist die Anreise aus Gaimersheim mit gut 2,5 Stunden relativ kurz.
Der nächste Kitzbüheler findet am 6. September 2026 statt. Hoffentlich wieder mit RTG.

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